Schlagwort: Riemenschneider-Gymnasium Würzburg

200 Jahre Würzburger Schülerverbindungen erstmals in gedruckter Fassung

„Würzburger Schülerverbindungen als Teil lokaler Korporationsgeschichte“, so lautete der Vortrag, den unser Archivar Dr. Wolfgang Nüdling auf der 82. deutschen Studentenhistorikertagung im Oktober 2022 einem Fachpublikum präsentierte. Darin wurde nicht nur die über 200-jährige Geschichte der Pennälerverbindungen unserer Stadt beleuchtet, sondern auch auf deren vielfältige Wechselwirkungen mit den örtlichen akademischen Korporationen eingegangen. Unsere Abituria spielte dabei keine unwesentliche Rolle und wurde entsprechend mehrfach erwähnt.

Der Vortrag ist vor wenigen Wochen in ausformulierter Form und mit zahlreichen Referenzen versehen im Druck erschienen. Der von Dr. Sebastian Sigler herausgegebene Band zur Studentenhistorikertagung enthält viele weitere Beiträge zur Geschichte der studentischen Verbindungen, ihrer Universitätsstädte und Dachverbände sowie zu Korporierten verschiedener Couleurs und Korporationsgattungen. Damit wird eine große Bandbreite des facettenreichen, vielgestaltigen Verbindungswesens abgedeckt. Der 380 Seiten umfassende und bebilderte Tagungsband sollte in keinem Bücherschrank historisch interessierter Korporierter fehlen. Er kann per E-Mail an akst@sebastiansigler.de beim Herausgeber zum Selbstkostenpreis von 25 € bestellt werden. Wer zum nahenden Weihnachtsfest sich oder anderen eine Freude bereiten möchte, trifft damit sicher eine gute Wahl!

Weitere Informationen zur Veröffentlichung und zum seit 1924 bestehenden Arbeitskreis der Studentenhistoriker sind zu finden unter Tagungsband-Wuerzburg-2022 und studentenhistoriker.eu.

Der Vortrag über die 200-jährige Geschichte der Würzburger Schülerverbindungen ist im Tagungsband auf den Seiten 257 – 299 abgedruckt.

Würzburger Schülerverbindungen auf Studentenhistorikertagung

Am Wochenende 28. – 30. Oktober 2022 fand in Würzburg die 82. deutsche Studentenhistorikertagung statt. Erstmals mit dabei war unser Bbr. Dr. Wolfgang Nüdling, der dort über „Würzburger Schülerverbindungen als Teil lokaler Korporationsgeschichte“ referierte. Er ging dabei unter anderem auf die vielfältigen Beziehungen zwischen pennalen und akademischen Korporationen seit Anfang des 19. Jahrhunderts ein. So konnte dargelegt werden, dass einige Würzburger Studentenverbindungen (insbesondere mit Satisfaktionsprinzip, siehe Abb. 2) ihren Ursprung im pennalen Bereich bzw. an den örtlichen Gymnasien haben. Auch in anderer Weise profitierten die akademischen Korporationen von den Schülervereinigungen, denn nach der Reifeprüfung wurden viele Pennäler zusätzlich bei Studentenverbindungen aktiv und trugen zu deren Erhalt bei.

Der Vortrag fand unter den zahlreichen Teilnehmern großen Anklang, was sich in einer lebhaften Diskussion und in vielen bereichernden Gesprächen im Anschluss ausdrückte. Auch ist dadurch das Thema Schülerverbindungen wieder bekannt gemacht worden, das in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten bei den akademischen Verbindungen Deutschlands und der studentischen Geschichtsforschung unterrepräsentiert war. Mittlerweile berichteten studentische Dachverbände in ihren Magazinen im Rahmen von Rückblicken auf die Tagung auch über jenen Vortrag, unter anderem KSCV und WSC (Corps, 4/2022, S. 49, abrufbar unter https://die-corps.de/intern/magazin) und CV (Academia, 1/2023, S. 41, abrufbar unter https://www.cartellverband.de/cartellverband/presse-medien/academia/).

Fbr. Dr. Sebastian Sigler, Organisator der Studentenhistorikertagungen, Leiter des Arbeitskreises der Studentenhistoriker und korporiert beim Corps Masovia Königsberg zu Potsdam, plant darüber hinaus die Herausgabe der Vorträge in einem Tagungsband. Die Rede wird dann auch einer größeren Leserschaft in Form eines ausführlichen Aufsatzes zugänglich sein.

Für den Vortragenden war es daneben eine große Freude, dass dessen Archivarskollege und Freund Dr. Maximilian Schlicht von der Absolvia Wunsiedel dem Auditorium angehörte. Beide verbindet schon seit langer Zeit der gemeinsame Einsatz für die Erforschung der fränkischen Schülerverbindungen und die Publikation entsprechender Daten und Fakten. So hat Fbr. Schlicht zusammen mit seinem Vater Werner im vergangenen Jahr den ersten Band über die detailliert recherchierte Geschichte ihrer Schülerverbindung herausgegeben: Die Chronik der Schülerverbindung Absolvia Wunsiedel, I. Band, 1879-1936. Band II ist bereits in Vorbereitung. Und Bbr. Nüdling arbeitet gegenwärtig an einem Aufsatz über die Schülerverbindungen am Realgymnasium Würzburg (heute Siebold-Gymnasium), der 2023 in Band 12 des GDS-Archivs für Hochschul- und Studentengeschichte erscheinen soll.

Abb. 1: Bbr. Dr. Wolfgang Nüdling referierte auf der 82. deutschen Studentenhistorikertagung auf dem Haus des Corps Rhenania Würzburg (Hutten-Schlösschen) über „Würzburger Schülerverbindungen als Teil lokaler Korporationsgeschichte“.
Abb. 2: Im 19. Jahrhundert und darüber hinaus gab es in Würzburg vielfältige Beziehungen zwischen pennalen und akademischen Korporationen.
Abb. 3: In den 1920er Jahren gab es in Würzburg nicht weniger als 15 zeitgleich bestehende Schülerverbindungen, von denen nur die Absolvia 1887 Würzburg und die Abituria der Oberrealschule (heute Abituria Wirceburgia) NS-Regime und 2. Weltkrieg überlebten.

Dr. Walter M. Brod und die Abituria des Neuen Gymnasiums Würzburg

Im aktuellen Abituria-Mitteilungsblatt setzen wir unsere Serie über Würzburger Abiturientenvereinigungen fort. Teil 4 widmet sich der Abituria des Neuen Gymnasiums (heute Riemenschneider-Gymnasium), die 1920 gegründet worden war. Über das rege und teils amüsante Verbindungsleben der Pennäler sind uns dank der erhalten gebliebenen Chronik, die von Amtsträgern der Abituria bis 1932 handschriftlich geführt wurde, zahlreiche Details bekannt. Dr. Walter Michael Brod (1912-2010), letzter Philistersenior dieser Abituria, Würzburger Mediziner, Mitglied des Corps Moenania, bekannter Studentenhistoriker sowie langjähriger Leiter des Instituts für Hochschulkunde an der Universität Würzburg und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Hochschulkunde, stiftete die Chronik 1962 dem Riemenschneider-Gymnasium, um sie der Nachwelt zu erhalten.

Viel Vergnügen beim Lesen wünscht
Euer Redaktionsteam

Der Gründungsjahrgang der Abituria des Neuen Gymnasiums, aufgenommen anlässlich der Abiturfeierlichkeiten am 27.04.1921 (Chronik der Abituria des Neuen Gymnasiums Würzburg, heute Riemenschneider-Gymnasium)
Das Neue Gymnasium (heute Riemenschneider-Gymnasium) auf einer undatierten Ansichtskarte (Sammlung Dr. Wolfgang Nüdling)

Würzburger Schülerverbindungen – Vortrag auf Germanen-Haus

Am vergangenen Samstag, 6. November, hielt Abituria-Archivar Dr. Wolfgang Nüdling einen fesselnden Vortrag über Würzburger Schülerverbindungen als Teil der lokalen Korporationsgeschichte. So lässt sich in unserer Musenstadt die älteste Pennalkorporation in der Zeit um 1808 nachweisen, als hier auch die ersten akademischen Verbindungen entstanden. Danach bildeten sich am damals noch einzigen Gymnasium Würzburgs zahlreiche Pennalkorporationen, aus denen einige studentische Corps und Landsmannschaften hervorgegangen sind.

Während ihrer Blütezeit in den 1920er Jahren gab es in Würzburg mehr als zehn pennale Verbindungen, in denen Oberstufenschüler ihre Freizeit gestalteten und Freundschaften schlossen. Sie formierten sich vor allem an den vier Traditionsschulen Wirsberg-, Riemenschneider-, Siebold- und Röntgen-Gymnasium (damals Altes, Neues und Realgymnasium sowie Oberrealschule). Doch auch an Schülerheimen wie Ferdinandeum oder Kilianeum gab es Abituria-Vereinigungen. Die Pennalkorporationen Ripuaria und Turonia waren dagegen an keiner bestimmten Schule beheimatet, sondern nahmen Schüler verschiedener Bildungsanstalten auf. Nach der Reifeprüfung wurden zahlreiche Pennäler auch bei akademischen Korporationen aktiv und trugen wesentlich zu deren Bestand bei.

Höhepunkt des Abends war die Überreichung von Couleurgegenständen aus den Jahren ab 1926 aus dem Nachlass von Dr. Ferdinand Lindner, der Mitglied der Abituria Wirceburgia (damals Abituria der Oberrealschule Würzburg) und der Würzburger Burschenschaft Germania war. Der informative Abend klang aus bei guten Gesprächen und einem stimmungsvollen Abendessen mit Pizza von Locanda. In diesem Sinne nochmals ein besonders herzlicher Dank an unsere Gastgeber e.s.v. Würzburger Burschenschaft Germania!

Abituria-Archivar Dr. Wolfgang Nüdling beim Vortrag über Würzburger Schülerverbindungen
Zahlreiche Würzburger Schüler begeisterten sich in den 1920er Jahren für eine Pennalverbindung
Übergabe des Nachlasses des Abiturianers und Würzburger Germanen Dr. Ferdinand Lindner
Die Teilnehmer des Vortragsabends waren sichtlich begeistert, darunter auch Vertreter der Absolvia 1887 Würzburg und des pennalen Corps Frankonia-Transmoenania, gegründet 1981

Bildmaterial: Würzburger Burschenschaft Germania, Abituria Wirceburgia.

Abituria unterstützt Würzburger Gymnasien

Förderung von Röntgen-, Riemenschneider- und Siebold-Gymnasium

Vor 125 Jahren entdeckte Wilhelm Conrad Röntgen in Würzburg die nach ihm benannten Strahlen. Aus diesem Anlass hat die Abituria an OStD Klauspeter Schmidt, Leiter des Röntgen-Gymnasiums, eine „X-Ray-Box“ mit Literatur, Bildzeugnissen, Röntgen-Gerätschaften und vielem mehr übergeben, das den Schülern unserer Stammschule im Rahmen einer Ausstellung das Leben und Wirken unseres Namenspatrons begreifbar machen soll.

OStD Klaus Gerlach, Direktor des Riemenschneider-Gymnasiums, übergaben wir Kopien der drei ältesten Jahresberichte, die sich bislang nicht im Schularchiv befanden. Schon vor einigen Jahren haben wir dem Riemenschneider-Gymnasium umfangreiches Archivmaterial über historische Schulansichten und die früheren Abiturienten-Vereinigungen zur Verfügung gestellt.

OStD Hansgeorg Binsteiner, neuer Leiter des Siebold-Gymnasiums, gratulierten wir bei unserem Antrittsbesuch zur Übernahme dieses verantwortungsvollen Amts zu Beginn des laufenden Schuljahres. Zugleich boten wir ihm und seiner neuen Wirkungsstätte verschiedene Formen der Zusammenarbeit an. Auch das Siebold-Gymnasium hatte in den Vorjahren Kopien aus dem Abituria-Archiv mit vielfältigem Material zur Schulgeschichte erhalten.

Weitere Informationen sind in der neuen Ausgabe des Abituria-Mitteilungsblatts zu finden, das unter info@abituria.org erhältlich ist.

OStD Klauspeter Schmidt (Mitte, mit Röntgen-Röhre), Leiter des Röntgen-Gymnasiums, erhielt von 1. Vorstand Dr. Fritz Lindner und Abituria-Archivar Dr. Wolfgang Nüdling unsere „X-Ray-Box“ mit Ausstellungsmaterial über Wilhelm Conrad Röntgen
OStD Klaus Gerlach mit dem Band, der die ältesten Jahresberichte des Riemenschneider-Gymnasiums enthält, und Dr. Wolfgang Nüdling mit der Sammlung von Portraitfotos der ersten Abiturienten der Schule
OStD Hansgeorg Binsteiner (rechts), neuer Leiter des Siebold-Gymnasiums, mit Dr. Fritz Lindner beim Betrachten historischer Abiturienten-Fotos

Adventskonzerte Würzburger Gymnasien

Unzählige Schülerinnen und Schüler engagieren sich an Würzburgs Schulen in Chören, Orchestern und anderen Ensembles oder als Instrumental- und Gesangssolisten. So haben sie auch seit Beginn dieses Schuljahres wieder unter großem Aufwand mit ihren Lehrkräften eine Fülle an musikalischen Werken einstudiert, um uns im besten Wortsinn auf das nahende Weihnachtsfest einzustimmen. Von den vielen Angeboten hier eine Auswahl aus den Adventskonzerten der Würzburger Gymnasien, zu denen die Abituria Wirceburgia einen besonderen Bezug hat:

Dienstag, 20.11.2016, 19:30 Uhr

Weihnachtskonzert des Riemenschneider-Gymnasiums in der Don-Bosco-Kirche (Schottenanger 15).

Mittwoch, 21.12.2016, 19:00 Uhr

Adventliche Abendmusik des Wirsberg-Gymnasiums in St. Peter und Paul (Peterplatz 8) mit dem Concerto Grosso („Weihnachtskonzert“) von Arcangelo Corelli sowie bekannten Advents- und Weihnachtsliedern. Es musizieren unter anderem Chor und Orchester „Wirsberg & Friends“ und der Harfenist Nico Rosenberger. Die Zuhörer werden ebenfalls als Mitwirkende eingebunden und dürfen als besondere Bereicherung des Konzertabends bei einigen Werken mitsingen.

Donnerstag, 22.12.2016, 19:00 Uhr

(1) Adventskonzert des Röntgen-Gymnasiums in der Kirche St. Andreas (Breslauer Str. 24, Sanderau) unter anderem mit Antonio Vivaldis Gloria in G-Dur.

(2) Konzert zur Weihnachtszeit des Siebold-Gymnasiums in der Kirche St. Johannis (Hofstallstr. 5). Schülerinnen und Schüler aus allen Jahrgangsstufen, vereint in den Chören der Schule, dem Orchester und der Big Band, präsentieren feierliche Musik verschiedener Epochen und Stilrichtungen.

Wolfgang Nüdling

Quellen:
Internetseiten der genannten Würzburger Gymnasien, Stand 19.12.2016.
Verein der Freunde des Röntgen-Gymnasiums e.V., Mitteilung vom 19.12.2016.
Wirsberg-Gymnasium Würzburg, Newsletter vom 12.12.2016.