Schlagwort: Institut für Hochschulkunde an der Universität Würzburg (IfH)

Dr. Walter M. Brod und die Abituria des Neuen Gymnasiums Würzburg

Im aktuellen Abituria-Mitteilungsblatt setzen wir unsere Serie über Würzburger Abiturientenvereinigungen fort. Teil 4 widmet sich der Abituria des Neuen Gymnasiums (heute Riemenschneider-Gymnasium), die 1920 gegründet worden war. Über das rege und teils amüsante Verbindungsleben der Pennäler sind uns dank der erhalten gebliebenen Chronik, die von Amtsträgern der Abituria bis 1932 handschriftlich geführt wurde, zahlreiche Details bekannt. Dr. Walter Michael Brod (1912-2010), letzter Philistersenior dieser Abituria, Würzburger Mediziner, Mitglied des Corps Moenania, bekannter Studentenhistoriker sowie langjähriger Leiter des Instituts für Hochschulkunde an der Universität Würzburg und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Hochschulkunde, stiftete die Chronik 1962 dem Riemenschneider-Gymnasium, um sie der Nachwelt zu erhalten.

Viel Vergnügen beim Lesen wünscht
Euer Redaktionsteam

Der Gründungsjahrgang der Abituria des Neuen Gymnasiums, aufgenommen anlässlich der Abiturfeierlichkeiten am 27.04.1921 (Chronik der Abituria des Neuen Gymnasiums Würzburg, heute Riemenschneider-Gymnasium)
Das Neue Gymnasium (heute Riemenschneider-Gymnasium) auf einer undatierten Ansichtskarte (Sammlung Dr. Wolfgang Nüdling)

Couleurkarten und Fotos jüdischer Studentenverbindungen Würzburgs…

…der Wissenschaft zur Verfügung gestellt

Zu den vielen studentischen Korporationen Würzburgs gehörten bis zur Auflösung 1933 unter dem Druck der NS-Machthaber drei Verbindungen, denen ausschließlich bzw. überwiegend Mitglieder jüdischen Glaubens angehörten: Salia, Veda und Wirceburgia.

Glücklicherweise haben sich von ihnen Bilddokumente in Form von Couleurkarten und Fotos erhalten, die der Archivar der Abituria Wirceburgia nun elektronisch erfasst und Wissenschaftlern zugänglich gemacht hat, die sich mit der Geschichte des Judentums in Unterfranken sowie mit dem studentischen Korporationswesen beschäftigen: Riccardo Altieri (wissenschaftlicher Volontär am Johanna-Stahl-Zentrum für jüdische Geschichte und Kultur in Unterfranken), Dr. Michaela Neubert (Kustodin des IfH – Institut für Hochschulkunde an der Universität Würzburg), Prof. Dr. Matthias Stickler (Professor am Lehrstuhl für Neueste Geschichte an der Universität Würzburg und wissenschaftlicher Leiter des IfH) sowie Thomas Schindler (Stadtarchivar von Haßfurt, Experte für jüdische Studentenverbindungen und Mitarbeiter des „Studentenkurier“, Mitgliederzeitung der GDS – Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte e.V.).

Wolfgang Schmidt (Braunschweig) und Hans-Ulrich Zipfel (Würzburg) wurde bereits herzlich dafür gedankt, dass sie die Couleurkarten der genannten Korporationen aus ihren Studentika-Sammlungen unentgeltlich zur Verfügung stellten. Ergänzt wurden die seltenen historischen Belege um weitere Karten und Fotos der akademischen Wirceburgia aus dem Archiv der Schülerverbindung Abituria Wirceburgia.

Da die Abituria Wirceburgia ein besonderes Interesse daran hat, die Erinnerung an die paritätisch-jüdische Studentenverbindung Wirceburgia zu bewahren, freuen wir uns über jeden Hinweis auf weitere Bilddokumenten, Schriftstücke, museales Sammlungsgut u.ä.

Wolfgang Nüdling

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Couleurkarte der paritätisch-jüdischen Studentenverbindung Wirceburgia aus dem Jahr 1908, als die Vereinigung noch im Gasthaus Stachel residierte (das Haus in der Mergentheimer Straße 22 wurde erst 1925 erworben). Archiv Abituria Wirceburgia.

Kontakt:
Abituria Wirceburgia e.V.
Brücknerstr. 5/R
97080 Würzburg
info@abituria.org